Yamaha R7 – Supersportler für jeden Tag

Sportliche Ambitionen mit 73 PS

Einfach gas geben und sich stressfrei auf seine Linie konzentrieren

Nun ab auf die Rennstrecke was bereits bei der Vorbereitung nachdenklich stimmte, denn 73 PS, dazu das Prädikat „Superbike“ – kann das unter gestandenen Journalisten sportliche Emotionen erzeugen? JA sie kann! Und zwar durch ihre Leichtigkeit und Berechenbarkeit. Natürlich darf man bei 216 Km/h Topspeed kein Feuerwerk auf der gut 800 Meter langen Gegengerade des Circuito Andalucia erwarten, schon gar nicht, wenn ein Pilot mit meinen Körpermaßen drauf Platz nimmt. Doch bis zu dieser Gerade, machte die R7 einen grandiosen Job.

Spielerisch lässt sie sich durch Wechselkurven dirigieren, reagiert unaufgeregt auf jegliche Linienkorrektur und liegt, dank einer nun strafferen Gesamtabstimmung satt auf dem Asphalt. Selbiger glüht unter der Nachmittagssonne bei satten 30 Grad Lufttemperatur und bietet den nun zum Einsatz kommenden Bridgestone R11 Gummis nahezu perfekte Bedingungen und somit mächtigen Grip.

So braucht es auch definitiv keinerlei Helferlein um sicher und entspannt um den Kurs zu flitzen. Einzig in welligen Bremszonen, kommt die eher komfortabel ausgelegte Gabel an ihre Grenzen und neigt leicht zu Chattering.

Schnelle Gangwechsel gelingen dank des nun montieren (für 170 Euro optionalen) Quickshifter tadellos. Wenngleich das Kupplungslose schalten nur nach oben unterstützt wird und eine Umkehrung des Schaltschemas nicht möglich ist. Etwas schade für ein Race-Bike, aber angesichts des Preises erklärbar. Die dagegen edle Servo-unterstützte Anti-Hopping-Kupplung, erleichtert beherztem runterschalten, sorgt für Ruhe im Antriebsstrang und gleicht den fehlenden Blipper etwas aus.

Für Dolcefarniente sorgte, selbst bei teils böigem Wind, die ausgefeilte Aerodynamik der R7 – hier sei nochmals erwähnt, dass sie die geringste Stirnfläche aller großen R-Modelle von Yamaha aufweist und dennoch einen nahezu perfekten Windschutz bietet. Selbst bei meiner Größe geschuldet weit ausgestellten Armbeugen, verfing sich keine störende Windböe. Die direkte Verbindung vom griffigen und ideal geformten Sitz sowie der Tankschluss zum Bike in Kombination mit ordentlich viel Bewegungsfreiheit, fühlte sich sehr Vertrauensvoll an und lässt einen unweigerlich in einen Racing-Flow kommen.

Mehr Rennsport

Und für alle die nach einem Rennstreckentag angefixt sind, bietet Yamaha im Rahmen ihres GYTR Tuningbereich ein allumfassendes Teilesortiment an um aus dem R7-Straßenflitzer ein kerniges und bis zu 8 Kilogramm leichteren reinrassiges Racebike zu bauen. Hier finden sich Teile wie eine Akrapovic-Komplettanlage, komplettes Öhlins-Fahrwerks-Umbau und ABS-Eliminator wieder. Hier zeigt sich die inzwischen 60-jährige Rennsporterfahrung der Japaner.

Hoffentlich wird es einen R7-Cup geben – die GYTR-Version dafür haben se schon mal

Schickes Sportbike unter 10.000 Euro

Wie bereits erwähnt, gibt´s dieses sportliche Bike ab 8.990 Euro (+400 Euro Nebenkosten). Was man unbedingt einpreisen sollte wäre der optionale Quickshifter (+170 Euro) und evtl. die traumhafte Anniversary Lackierung (+400 Euro). Bereits ab Mitte Oktober werden die ersten R7 beim Händler erwartet und ab Januar 2022 soll sie in ausreichender Stückzahl lieferbar sein. Und wer direkt als Neuling mit der R7 einsteigen möchte, für den gibt´s es sie auch als A2 Variante.

Fazit

Dieser Test hat mal wieder eindrucksvoll gezeigt, dass man erst Fahren und dann Urteilen sollte. Denn rein vom Papier sah es nach einer MT-07 in Joghurtbecher-Verpackung aus. Nach diesem Testtag, steht hier aber ein einfach zugänglicher Supersportler, welcher auf der Landstraße Fahrspaß pur vermittelt und einen Track-Day nicht scheuen muss. Dazu ein ansprechendes und modernes Design zu erschwinglichen Preisen. Es braucht kein mit Elektronik vollgepacktes Gerät um Spaß zu haben!

20 Jahre nach der Supersportler-Primetime steht hier glaub eine neue Generation bereit um das Segment neu zu befeuern. Denke, dass Yamaha auch mit Ihrer Zielgruppendefinition tiefgestapelt und deutlich mehr Fahrer und Fahrerinnen ihren Platz auf der R7 und somit in der R/World finden werden.

Kurzcheck

Positiv

  • Überraschend kräftiges und druckvolles Aggregat
  • Auch großgewachsene finden ihren Platz
  • Ausgereifte Ergonomie und Aerodynamik
  • Stylvariante Anniversary-Edition

Negativ

  • Quickshifter nicht serienmäßig und ohne Blipperfunktion
  • Kupplungshebel in der Weite nicht einstellbar
Ein rundum positives Feedback für die Yamaha R7

Fotos: Yamaha, Rainer Friedmann „Kraftrad“

Impressionen vom Presselunch der Yamaha R7

…..weiter zu den technischen Daten der Yamaha R7

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