On the Road mit dem Bridgestone Battlax T32

Etappe 2 – 319 Kilometer Tag 2

Tag 2 (OpenStreetMap by Calimoto)

Üppiges Grün, saftige Wiesen und gut getränkte Olivenplantagen begleiteten uns am ersten Tag und zeugten von einem recht spät einsetzenden Frühling. Denn normalerweise, so berichteten Ortskundige, herrschen Anfang Mai bereits einige heiße und trockene Tage. Der Mai ist so gesehen der wohl beste Monat für eine Tour hier unten mit wohligen Temperaturen und wenig Niederschlägen. So aber nicht an diesem Morgen! Heftige Schauer und der Durchzug eines Tiefdruckgebietes läuteten den zweiten Teil unseres Testes ein.

Unsere quirligen Arbeitsgeräte am 2.Tag

Als Fahrzeuge standen heute die Yamaha Tracer 9, KTM 890 Duke, BMW R 900 XR und Kawasaki 900 RS zu Verfügung – natürlich wieder auf der Standardvariante des Battlax T32. Die ersten heftigen Schauer waren nun auch durchgezogen und wärmende Sonne strahlte zwischen den teils tiefhängenden Wolken durch. So ging es vorsichtig zuerst mit der R 900 XR und später der Tracer 9, über zugegeben schönes aber doch rutschiges Kopfsteinpflaster, raus aus Minervino di Lecce in Richtung Küste. Meernähe, viel Wind und ein Tiefdruckgebiet ließen die Hoffnung an eine auftrocknende Straße aber schnell verfliegen und so nieselte es immer wieder, was in Verbindung mit salzhaltiger Luft zu Recht schmierigen und unberechenbaren Straßenverhältnissen führt. Also war stehts Obacht angesagt! Nach wenigen Kilometern, legten wir aber zunehmende die Zurückhaltung ab, und cruisten recht unbeeindruckt der östlichen Küstenstraße Apuliens (Provinz Lecce) entlang bis runter zum Absatz.

Trotz leichtem Niesel und tief hängenden Wocken eine Traumstrecke

Und hier sammelte der T32 weiter nachhaltig Punkte bei mir. Denn gerade auf solch wechselnden Belägen, mal trocken, mal feucht, auch mal leicht verdreckt oder ganz nass, gab einem der Bridgestone Pneu eine sehr feinfühlige Rückmeldung sowie mehr als ausreichend Sicherheitsreserven. Selbst der völlig übertriebene Gaseinsatz wurde mit nachhaltigem Vortrieb und nur wenig Eingriff der Traktionskontrolle quittiert. Vorne musste schon sehr digital in die Bremse gegriffen werden um das Yamaha ABS zum Arbeiten zu bringen, was das Vorderrad aber auch nicht wirklich aus der Ruhe brachte.

Irgendwie setzte so ein wohliges Urvertrauen in den Reifen und seine Fähigkeiten ein, welches ich auch bei meinen bisherigen Erfolgen auf der Rennstrecke in Regenrennen hatte. Denn auch hier hatte ich so tolles Gefühl zu den Bridgestone Regenreifen aufgebaut und kam dadurch in einen tollen Flow. So auch hier und heute, was selbst bei dieser unbeständigen Wetterlage zu grandiosem Fahrerlebnis führte.

Eine wenig befahrene Küstenstraße bis runter zum Absatz – traumhaft

An der Südspitze Apuliens angekommen erwärmte uns die Sonne und gestattete einen traumhaften Blick von der 102 Meter hoch gelegenen Anhöhe des Kap Punta Meliso auf die edle Hafenstadt Santa Maria di Leuca. Elegante Villen im Jugendstil, romantische Olivenhänge und einen Jachthafen zeichnen diesen in einer Bucht gelegenen Badeort aus. Aber auch im Meer wird hier einiges geboten, denn an diesem Punkt zwischen dem Golf von Taranto und der Straße von Otranto, treffen sich das Ionische und das Adriatische Meer. Für die entsprechende Seefahrer-Orientierung sorgte der 1864 erbaute, 47 Meter hohe Leuchtturm, der nach dem Leuchtturm von Genua zum imposantesten Italiens zählt. Und wer nun noch kirchlichen Beistand erleben möchte, der muss unbedingt die Wallfahrtskirche Basilica Santa Maria de Finibus Terrae hier oben besuchen.

Auch auf der Kawa 900 RS arbeitet der T32 tadellos, dazu schmückt sie herrlich den Leuchtturm am Kap Punta Meliso

Locker könnte man hier einige Tage verbringen, am Strand die Seele baumeln lassen und dolce vita erleben, doch wir mussten weiter zum angepeilten Mittagsstopp auf einem sehr schön umgebauten Bauernhof aus dem 14.Jahrhundert – Masseria La Millenaria. Wetter sah eigentlich gut aus. Doch was ist solch eine Aussage auf einer 100 Kilometer langen und 40 Kilometer breiten Halbinsel (so klein ist der sogenannte „Salento“ Absatz Italiens) wert? Nichts! Denn auf den letzten fünf Kilometern erwischte uns ein Regenschauer, der bei Aquaphobie sicher Ertrinkungsängste hervorgerufen hätte. Die Straße füllte sich mit Wasser, es gab kaum mehr eine Linie um tiefe Pfützen herum, es war der Wahnsinn. Aber wir wollten nicht warten, nass waren wir nun eh, also einfach nur schnell durch.

Hier zeigte die neuen Bridgestone Pulse Groove Technologie was in ihr steckt. Normalerweise trifft einen beim hinterherfahren mehr ein diffuser Wassernebel mit feineren Tropfen. Nicht so hier! Gefühlt richtete der Vorausfahrende den Gartenschlauch auf mich und duschte einen regelrecht an. So brutal viel Wasser nimmt der Reifen auf bzw. drückt er hinten raus. Und dies spürt man auch beim Fahren. Nie hatte ich das Gefühl aufzuschwimmen oder den Kontakt zu verlieren. Selbst in Schräglage, stellte sich ein verlässliches Sicherheitsgefühl ein – beeindruckend!

Vor Wasser braucht man sich mit dem Bridgestone Battlax T32 nicht fürchten

Gut getrocknet standen am Mittag weitere 170 Kilometer an, mit dem Ziel Alberobello. Zuerst nochmals über ein Stück Autobahn, wo der T32 wieder ein entspanntes cruisen gewährleistetet. Also Pendeln oder sonstige negative Einflüsse konnte ich zu keiner Zeit spüren!

Zum Abschluss der Tour wartete noch eine recht flotte und gut ausgebaute Bergstraße mit Blick aufs Meer. Hier durften die 119 PS und 93 Newtonmeter der Tracer 9 mal alles vom Gummi abverlangen. Und was sagte der T32 dazu? Glaube er war gelangweilt!

Man wird mich nun sicher skeptisch anschauen bei meiner nun folgenden Meinung, dass mit diesem Tourensportreifen auch ein Superbike super besohlt sein kann. Sehr schnell auf Arbeitstemperatur, extrem stabil in maximaler Schräglage, ein Gripniveau wo es keine Traktionskontrolle braucht, kein Aufstellmoment beim sportlichen reinbremsen in die Kurve und tolles Gefühl für den Grenzbereich. Fairerweise muss aber gesagt sein, dass ein dauerhafter Einsatz der vollen Leistung es irgendwann zu leichtem Schmiergefühl hinten führen kann, aber in diesem Fall ist man schon zu lange grenzwertig unterwegs!

Rundum glücklich rollten wir noch einige Kilometer bis zum Zielort Alberobello, wo meine 723 Kilometer lange Erlebnisreise durch Apulien in Mitten einem UNESCO Weltkulturerbe endete. Denn die letzte Nacht durften wir in sogenannten Trullis verbringen. Diese weißen, kegelförmig Rundhäuser mit ihren Steindächern entstanden wohl im 17.Jahrhundert, beauftragt vom Grafen Giangirolamo II. Grund für diese Bauweise ohne Zement und Mörtel waren wohl die Umgehung einer Abgabenpflicht an den König. Bei möglichen Kontrollen, wurde kurzerhand das Haus abgebaut und später wieder neu errichtet. Hier muss man unbedingt mindestens eine Nacht verbringen und den Flair dieser historischen Stadt erleben.

Die Trullis in Alberobello – ein absolutes Erlebnis

.….weiter zur Bridgestone T32 Zusammenfassung und Fazit

Bilder vom Bridgestone Battlax T32 Test und Impressionen vom einem UNESCO Weltkulturerbe

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