On the Road mit dem Bridgestone Battlax T32

Das Sporttourer-Reifen Segment ist inzwischen wohl eines der Wichtigsten für alle Reifenhersteller. Wer sich hier den Marktanteil sichert, kann große Umsätze erzielen, denn hier tummelt sich ein breites Spektrum an Motorrädern und Kundenansprüche. Vom gemütlichen Wochenendtourer über sportlich Ambitionierte bis hin zu Weltreisenden, vom Schönwetterfahrer bis zum „ich fahre immer und bei jedem Wetter, jeder Temperatur“. Für diese unterschiedlichsten Einsatzzwecke einen Pneu zu brennen ist eine Herausforderung aber eben auch eine Chance seine Marke in den Mittelpunkt zu rücken.

Bridgestone will es mit dem neuen Battlax T32 nun allen zeigen und neben ihrer Speerspitze S22 jetzt auch im Touring-Bereich sich die Krone holen, die sie mit dem Vorgänger T31 nie so richtig ergreifen konnten. Und so gehen die Japaner 2021 mit einem völlig neu konstruierten T32 in der Standardausführung und einer GT-Version für etwas schwerere Motorräder an den Start.

Um zu zeigen, was der neue Pneu kann, wurde nicht nur eine kleine Präsentation mit kurzer Tour vorgesehen, sondern ein spektakulärer Roadtrip vom Süden Italiens bis hoch in die Nordtoskana – insgesamt 3200 Kilometer in 5 Gruppen. Ich durfte in Gruppe zwei den Weg von Cosenza nach Minervino di Lecce, dann runter zum südlichsten Zipfel des Absatzes und wieder hoch bis nach Alberobello absolvieren. Über 700 Kilometer auf denen der T32 alle seine Eigenschaften zeigen konnte.

Zwei Tage mit über 700 Kilometern in einer kleinen Grappe am Absatz Italiens entlang

Spannende Profilierung

Und an diesen Eigenschaften haben die japanischen Ingenieure mit starkem Fokus auf Nass-Performance gearbeitet. Dazu war das Ziel ein möglichst breites Spektrum an Fahrzeugtypen abzudecken, von leichten quirlichen Bikes, über Leistungsstarke Nakeds bis hin zu schweren Reisemaschinen. Lauschte man aufmerksam der Präsentation von Fabian François (Engineering Manager Bridgestone) zu, so kann der T32 natürlich alles noch besser als sein, wie ich damals empfand bereits guten T31, Vorgänger.

Die größte Verbesserung liegt wohl beim Wet-Grip durch Verwendung der neuen Pulse Groove Technologie. Hier werden die Profilrillen nicht gleich breit ausgelegt, sondern variieren und haben zusätzlich einen Art Keil – sogenannte Center Deflektoren – an den breiteren Stellen. Hierdurch wird wohl eine gleichförmigere Fließgeschwindigkeit in den Profilrillen und weniger Verwirbelungen erzeugt, was das Wasser schneller und in größeren Mengen abtransportiert. Unter anderem konnte man so laut Bridgestone den Bremsweg im nassen um satte 7% im Vergleich zum Vorgänger reduzieren.

Rechte das schwarze Gold und links schon mal tolle Bilder der nächsten Stationen – versprach viel Spaß

Am Hinterrad schaffte man durch eine neue Kontur, satte 13% mehr Aufstandsfläche in Schräglage, was natürlich mächtig Grip-Vorteile bringt und sich auch positiv auf den Verschleiß auswirken kann, da einfach mehr Material die Arbeit verrichtet und sich der „Stress“ somit verteilt.

Insgesamt stieg der Profilanteil vorne um 3% und hinten um 6%. Mag man sage – Ok gut, ja und? Mehr Profil bedeutet mehr Bewegen im Gummi, also mehr Walkarbeit, mehr Temperatur, evtl. instabiler und höherer Verschleiß. Hier war es wichtig, dennoch Stabilität in die einzelnen Blöcke zu bekommen. Betrachtet man also die Profilierung genauer, so hatten diesmal die Techniker das Sagen und weniger die Designer. Wobei trotzdem, oder gerade deswegen, ein sehr harmonisches und für den Touringbereich stimmiges Bild entstand. Dass dabei auch eine verbesserte Gummimischung in mehreren Zonen einfloss, ist selbstredend.

Aber auch in der Karkassen Konstruktion wurde vieles verändert. War Bridgestone bisher eher für steifere Aufbauten bekannt, so geht man hier einen etwas weicheren Weg, erzeugt so mehr Feedback und Komfort.

Vorne der T32 in seiner Standardausführung und dahinter die GT-Version mit etwas veränderter Profilführung

Und dann gibt´s ja noch die GT-Variante des T32. Früher eher lieblos mit einer weiteren Karkasslage versehen, entwickelten die Ingenieure einen Rundling mit leicht angepasstem Profilbild und optimiertem Unterbau eigens für schwere Motorräder. In internen Versuchen, so Fabian beim Gang zum Abendessen, erreichte Bridgestone eine deutliche Verbesserung in allen Bereichen zum Vorgänger. Hier sei auch nochmals darauf hingewiesen, dass den Bridgestone-Empfehlungen ob Standard- oder GT-Version unbedingt Beachtung geschenkt werden sollte!

…..weiter zur ersten Etappe mit über 400 Km

Bilder vom Bridgestone Battlax T32 Test und Impressionen vom einem UNESCO Weltkulturerbe

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