Most und es hätte alles so schön werden können

Am letzten August-Wochenende standen in Most Lauf 9 und 10 zum Hafeneger-Cup 2017 auf dem Programm. Nachdem ich am Slovakiaring meine ersten beiden Punkte einfahren konnte, war die Motivation extrem hoch, dies in Tschechen zu wiederholen. Insbesondere, nachdem ich bei meinem ersten Most-Besuch im Mai mit eine, recht ordentlichen Speed am Ende der 3 Tage unterwegs war.

Da die Strecke eine hohe Beliebtheit bei vielen hat, waren wir dieses mal neben den bekannten Cupis auch noch Olaf und Teile des Rhein-Main-Fireblade-Forum Stammtisches mit von der Partie und somit Box 22 bis 25 in unserer Hand.
Es war also alles perfekt angerichtet. Um 21 Uhr war alles aufgebaut und die technische Abnahme direkt vor unserer Box durch keinem geringeren als Dominik Vincon erfolgt. Danach mit den Kurvis noch lecker gegrillt – sind alle schon immer perfekt ausgerüstet und organisiert, nicht nur in Sachen Bike! – und dann entspannten in meinem Bus die Schäfchen gezählt.

Bestens ausgeschlafen ging es dann pünktlich um 9 Uhr auf Zeitenjagt. Olaf, der neben meinem Mopsi-Racer-Kollege Guido in unserer Box war, stieg hoch motiviert und endlich wieder mit schmerzfreier Hand ins Renngeschehen ein und Guido wollte gleich gute Zeiten setzten um seinen hervorragenden Platz 9 in der Gesamtwertung zu vierteiligen.

Hier noch vor meinem Team-Kollegen Guido – lange hielt ich ihn nicht auf!

Turn für Turn lief es richtig gut bei uns besser und ich pendelte mich bei einer tiefen 1:46 ein. Musste mich anfangs zwar noch etwas an die geänderte Übersetzung gewöhnen, denn ich hatte im Vergleich zu meiner ersten Mosterfahrung einen Zahn hinten mehr gewählt. Der Tag verlief also richtig gut, das Wetter spiele perfekt mit, letzter Turn, neuer Gummi hinten drauf, wenig Verkehr auf der Strecke, also die 45 angreifen und somit sicher um Platz 15 am Start stehen. Knapp 5 Minuten vor Tagesschluss, Bergab in Richtung Kurve 13, Kupplung leicht gezogen, ein Gang runter, Kupplung rein, umlegen nach rechts, mächtiger Schlag, Hinterrad blockiert, Bike aufrichten, Kupplung ziehen, Rad blockiert noch immer, gerade in den Kies, kurz überlegen ob Abspringen eine Alternative vor dem drohenden Einschlag in der Leitblinke ist, Bremse vorne auf Maximum, schlingernd durch den tiefen Kies, Knapp ein Meter vor der Leitblanke dann zum Stehen kommen mit vorne tief eingegrabenem Vorderrad – puh, war knapp aber was war das?!

Wahrscheinlich ist irgendwas in der Kupplung gerissen und hat ein Trümmerfeld im Kupplungsbereich interlassen. Jedenfalls steckte ein Metallsplitter im Öleinfülldeckel, das Gewinde selbiger war am Ende beschädigt und beim hineinschauen waren viele tiefe Riefen auf den Metallteilen zu erkennen. Das war´s dann wohl mit der Kupplung nach 41.000 Kilometern und bedeutet erst mal alles zerlegen, trocken legen und reinigen – Wintergeschäft! Nix war es also mit Punkten und 2 schönen Rennen in denen ich mich auch noch bei Peter revangieren wollte für sein letztes Überhohlmanöver auf Start-Ziel im Mai!

Materialabhub – Blick durch den Öleinlass

Um das Elend nicht länger ertragen zu müssen, wurde gleich verladen und noch am Abend die Heimreiseangetreten. Somit verpasste ich die tollen Zeiten von Olaf, den hervorragenden 9.Platz von Guido im ersten aber leider auch seinen Ausrutscher im vorderen Feld im 2.Rennen. Rennsport ist halt nie planbar und vor allem Materialmordend. Man sollte glaub öfters vorbeugend Teile wechseln und nicht unbedingt mit dem ältesten Material versuchen bei den schnellen Jungs mitfahren zu wollen – schade!

Bilder:
Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘, OdenwäldeRRin, René Unger (Racepixx)

 

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