Im Rahmen des Bridgestone Battlax AT41 Presslunch, kam ich in den Genuss Nordspanien kennenzulernen. Ausgangspunkt war die wunderschöne Küstenstadt San Sebastian von dort aus es im Uhrzeigersinn bis in die Halbwüste von Bardenas ging und dann wieder zurück nach San Sebastian. 640 spektakuläre und unvergessene Kilometer.
Start in San Sebastian
Bevor es ins Abenteuer ging, stand erst einmal ein Bummel durch San Sebastian an. Donostia, wie die Basken zu ihrer Stadt sagen, liegt malerisch an der Nordküste Spaniens am Golf von Biskaya und ist bekannt für tolle Strände, einer sehenswerten Architektur und kulinarische Köstlichkeiten.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von San Sebastian ist die Playa de Ondarreta und Playa de la Concha, eine malerische Bucht mit goldenem Sand, türkisblauem Wasser, einer malerischen Uferpromenade mit weltberühmten Restaurants und innovativen Köchen.
Die gepflasterte Altstadt, auch als Parte Vieja bekannt, ist voller Bars, chilligen Restaurants und luxuriöse Boutiquen. In den beliebten Pintxos-Bars warten leckere Weine, der für die Region bekannte Cidre – ein spritziger Apfelschaumwein – und regionale Mini-Spezialitäten. Kurz Pintxos, eine Art Tapas, die typischerweise auf einem Stück Brot serviert wird.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Miramar-Palast, eine herrliche Residenz aus dem 19. Jahrhundert mit wunderschön angelegten Gärten und einem atemberaubenden Blick auf die Bucht von San Sebastian. Nochmals ein Jahrhundert zurück ist die beeindruckende gotische Kirche Basílica de Santa María del Coro.
Alles in allem ist San Sebastian eine wunderschöne Stadt mit einer reichen Kultur, einer beeindruckenden Architektur und einer Fülle von Freizeitmöglichkeiten. Ob man die Strände genießt, die Sehenswürdigkeiten besichtigt oder einfach nur die baskische Küche genießen möchten, Donostia ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Vorbei am Peñas de Aya
Der Weg raus aus San Sebastian ist besonders in der Rush Hour nicht ganz einfach, da in den engen und verwickelten Gassen die Orientierung einem nicht immer leicht fällt und man laufend auf sportliche Roller und von der Seite einschießende Fahrzeuge achten muss. Doch hat man dann nach gut 20 Minuten die Stadtgrenze erreicht, taucht man sofort ab in eine tiefgrüne und saftige Berglandschaft mit kleinen kurvigen Bergsträßchen, auf denen einem kaum Verkehr begegnet.
Die Landschaft ist absolut malerisch und profitiert natürlich von der Staulage in Meeresnähe. Auch wir bekamen die Feuchte am Morgen zu spüren mit dichtem Nebel kurz vor der Passhöhe und leichtem Regen. Nicht umsonst ist die Vegetation hier so üppig.
Leider konnte man so auch nicht viel vom Peñas de Aya, einem Bergmassiv östlich der Stadt Oiartzun, erhaschen. Die Bergformation hat eine Höhe von 673 Metern und besteht aus einer Reihe von Gipfeln, die sich über eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometern erstrecken und ist Teil des Naturschutzgebiets Aiako Harria sind. Die Landschaft ist von schroffen Felsen, grünen Wäldern und beeindruckenden Aussichtspunkten geprägt. Bekannt bei Wanderern ist der Aufstieg zum Gipfel von Peñas de Aya, von dem aus man eine spektakuläre Aussicht auf das Baskenland und die umliegende Landschaft genießen kann. In der Gegend um das Bergmassiv gibt es viele historische Plätze, darunter das Schloss von Peñas de Aya, das im 10. Jahrhundert erbaut wurde, heute als Museum dient und einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region gibt.
Mittagspause am Castillo de Javier
Der Weg führte uns weiter über verschlafene Straßen, durch malerische Dörfer und vorbei ein Endlosen wirkenden Wiesen um Pamplona herum um Castillo de Javier. Eines sei hier gleich mal gesagt, in der Gegend wird es selbst im Frühjahr bereits extrem heiß und so zeigte das Thermometer bei voller Fahrt 40 Grad!
Das Castillo de Javier, auch als Schloss von Javier bekannt, ist eine beeindruckende Festung im Norden Spaniens. Sie befindet sich in der Region Navarra und ist bekannt als Geburtsort des heiligen Franz Xaver, einem wichtigen Heiligen der katholischen Kirche.
Das Schloss wurde im 10. Jahrhundert erbaut und diente als Verteidigungsanlage gegen die Mauren. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrmals erweitert und umgebaut, bevor es schließlich im 16. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Franz Xaver überging.
Das Schloss ist von einer beeindruckenden Stadtmauer umgeben und besteht aus mehreren Türmen und Gebäuden. Im Inneren befinden sich eine Kapelle, ein Museum und Wohnräume, die im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Adelsfamilien bewohnt wurden.
Das Schloss ist ein wichtiges kulturelles Erbe Spaniens und wird heute als Museum genutzt, welches Besuchern einen Einblick in die Geschichte der Region und die Lebensweise des Adels bietet. Es ist auch ein wichtiger Wallfahrtsort für Katholiken, die das Geburtsort des heiligen Franz Xaver besuchen möchten.
Insgesamt ist das Castillo de Javier ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Architektur und ein wichtiger Ort für die religiöse und kulturelle Geschichte Spaniens.
Östlichster Tourpunkt, der Yesa-Stausee
Weiter zum nächsten Highlight und er wohl letzten großen Wasserquelle auf dem Weg in die Bardenas Reales, dem Yesa-Stausee, auch bekannt als Embalse de Yesa. Der See entstand in den 1950er Jahren durch den Bau eines Staudamms am Fluss Aragón. Er hat eine Fläche von etwa 17 Quadratkilometern und eine maximale Tiefe von etwa 80 Metern. Der See ist von grünen Hügeln und Bergen umgeben und bietet einen spektakulären Blick auf die umliegende Landschaft.
Er ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten in der Gegend und dienst als Halt für zahlreiche Vogelarten bei ihrem Weg ins Winterquartier und wieder zurück . Im See selber tummeln sich eine Vielzahl an Karpfen, Zander und Forellen.
Dass hier Segeln und Windsurfen eines der Hauptsportarten auf dem See ist, erklärt sich von selbst, denn zum einen hatten wir Temperaturen jenseits der 35 Grad und starken Wind rund um den See.
Wer hier mehr Zeit verbringen möchte, der sollte sich die mittelalterliche Stadt Sos del Rey Católico und das Kloster Leyre anschauen. Auch darf die Hauptattraktionen des Sees, die romanische Klosterkirche von San Pedro de Siresa, nicht fehlen, welche auf einem Hügel oberhalb des Sees thront. Die Kirche stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist eine der ältesten romanischen Kirchen in Spanien. Sie beherbergt auch ein kleines Museum, das historische Gegenstände und Kunstwerke aus der Region zeigt. Wir machten uns aber auf zum Absoluten Highligt der Tour in die Halbwüstenlandschaft des Bardenas Reales.
Wüstenfeeling mitten in Europa
Weiter Richtung Süden in eine 40.000 Hektar große Wüstenlandschaft mitten in Europa, deren Landschaft aus einzigartigen geologischen Formationen, wie Tafelbergen, Felsformationen sowie Schluchten besteht und eine ungewöhnliche Schönheit in sich trägt. Die Farben der Erde variieren von weiß und beige bis hin zu rötlichen Tönen, was zu einer wunderschönen Stimmung beiträgt.
Wichtig zu beachten ist, dass hier nur in sehr kleinen Gruppen mit 2 oder 3 Motorrädern und nur sehr langsam gefahren werden darf. Auch ist das Verlassen der Straße strengstens verboten. Es braucht hier aber auch keine Geschwindigkeit, denn die Landschaft verzaubert und lässt einen nur noch stauchen.
Insbesondere wenn man auf den „Kopjes“ zufährt, wohl das auffälligste Warnzeichen der Bardenas Reales. Ein isolierter Hügel, der aus der flachen Ebene herausragt und aus Felsen besteht, die durch Erosion freigelegt wurden und oft bizarre Formen haben, die an Tiere oder andere Objekte erinnern.
Trotz der wüstenartigen Gegend findet man eine üppige Tierwelt vor. So leben hier viele Arten von Vögeln wie Adler, Geier, Falken und Bienenfresser. Es gibt Wildschweine, Rehe, Füchse, Kaninchen, Reptilien und andere Tiere, die sich an die trockenen Bedingungen der Region angepasst haben.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist der Bardenas-Kanal, ein beeindruckender Canyon, der sich durch die Landschaft schlängelt und als wichtige Wasserquelle für die Tiere und Pflanzen dienst.
Solch spektakuläre Kulissen, wurden natürlich auch bereits in eine Vielzahl von Filmen „hergenommen“. Zum Beispiel gastierte James Bond: The World is Not Enough und Fernsehserien wie Game of Thrones hier.
Eine Nacht im Sky-Bubble
Nach über 320 beeindruckenden Kilometern, schlugen wir unsere Lager im einzigartigen Hotel Aire de Bardenas auf. Übernachtet wurde in futuristischen „Glas“Kugeln, die einem den unendlichen Sternenhimmel zum Genießen bereithielt. Kulinarisch gibt´s eine vielfältige Auswahl an traditionell spanischen Gerichten aus lokalen Produkten und Zutaten der Region.
Kaffeestopp in Arnedo
Nach ein verzauberten Sternennacht und leckerem Frühstück, ging´s recht früh wieder in Richtung San Sebastian. Wir starteten aber Richtung Westen nach Arnedo in der Region La Rioja. Die Stadt ist bekannt für beeindruckenden Felsformationen sowie ihre Schuhindustrie und hat eine lange Tradition in der Herstellung von Schuhen. Unzählige Schuhfabriken und Schuhläden sind hier beheimatet und bieten für nahezu jeden Zweck das passende Schuhwerk.
Neben der Schuhindustrie gibt es in Arnedo auch einige Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Schuhmuseum (Museo de Calzado), das den Besuchern einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Schuhindustrie in Arnedo gibt. Außerdem steht hier der Palast Nájera-Quellen (Palacio de los Quelos de Nájera), eine beeindruckende Burg, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde und heute als archäologisches Museum dient.
Mittagspause im Weingut
Unsere Tour führte nun über flotte, gut ausbebaute Landstraßen, aber auch romantische Feldwege bis zu einem Weingut in der Region Navarra – Aroa Bodegas, wo der Mittagshalt eingeplant war.
Das Weingut befindet sich in der Nähe der Stadt San Martin de Unx und ist auf die Produktion von Bio-Weinen spezialisiert. Die Weinberge von Aroa Bodegas erstrecken sich über etwa 20 Hektar und werden ausschließlich mit biologischen Anbaumethoden bewirtschaftet. Die Trauben werden von Hand geerntet und sorgfältig verarbeitet, um Weine von höchster Qualität zu produzieren. Die Hauptrebsorten sind Garnacha, Tempranillo, Graciano, Chardonnay und Viura.
Aroa Bodegas legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und verwendet in der Produktion nur erneuerbare Energien. Das Weingut ist auch Mitglied des Programms „Wein und Klimawandel“, das darauf abzielt, die Auswirkungen des Weinanbaus auf die Umwelt zu reduzieren.
Tolle Aussicht vom San Miguel de Aralar
Weiter ging´s über die hügelige und verträumte Region um Parque Natural Aralar bis hoch zum Monasterio de San Miguel de Aralar, wo man bei guter Sicht bis in die Pyrenäen blicken kann.
Leider war die Zeit zu knapp und so konnten wir nur einen schnellen Blick auf das historische Kloster erhaschen welches sich auf dem Berggipfel in der Nähe der Stadt Uharte-Arakil befindet. Das Kloster wurde im 11. Jahrhundert gegründet und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen und Erweiterungen erfahren.
Heute können Besucher des Klosters eine Fülle von historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten entdecken, darunter die Klosterkirche mit vielen wertvolle Kunstwerke, darunter Fresken aus dem 12. Jahrhundert und das Koster-Museum mit einer umfangreichen Sammlung von religiösen Artefakten und Kunstwerken. Dazu ragt der Kloster-Glockenturm weit hinauf und bietet sich als Fotomotiv an.
Zurück ans Meer
Inzwischen wurde es wieder recht schwül warm und so zog es uns zurück ans Meer. Auf wirklich sehr gepflegten und toll ausgebauten Landstraßen ging es zur Küste von Zumaia. Die spektakuläre Küstenregion erstreckt sich über etwa vier Kilometer und ist bekannt für ihre beeindruckenden Klippen, Felsformationen und Strände.
Besonders die sogenannten Flysch-Formationen, die bis zu 100 Millionen Jahre alt sind, stechen hier ins Auge. Diese Felsen bestehen aus horizontalen Schichten von Sandstein und Kalkstein, die im Laufe von Millionen von Jahren durch die Erosion geformt wurden.
Wieder in San Sebastian
Und nun war es auch nicht mehr weit nach San Sebastian, wo unsere zweitägige Tour nach über 640 Kilometern endete. Eine Wahnsinns Gegend, die unzählige Sehenswürdigkeiten bereithält und eigentlich eine ganze Woche Zeit bedarf zum Genießen.
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