Die Länge der Nächte haben ihren Zenit erreicht – um Licht ins dunkle zu bringen hilft erzgebirgische Handwerkskunst. Also hab ich mir einen Lichterbogen ins Fenster gestellt.
Zur Geschichte des Lichterbogens
Unter einem Schwibbogen (Lichterbogen) versteht man einen Lichterbogen, der seinen Ursprung im Erzgebirge hat. Der Name leitet sich vermutlich vom Wort Schwebebogen ab, was aber nicht eindeutig belegt ist. Dies wird vermutet, weil der Bogen praktisch schwebt. Diese Bögen haben eine lang zurückreichende Geschichte, die bis in das 18. Jahrhundert reicht und nicht mehr vielen Menschen bekannt ist. Nicht nur die zierenden Bögen, die sich die Menschen zu Weihnachten ins Fenster stellen, sind Schwibbögen. Auch in der Architektur finden diese Verwendung. Es wird vermutet, dass der Schwibbogen (Lichterbogen) den Himmelsbogen symbolisieren soll, da er früher häufig mit Motiven wie Sonne, Mond und Sternen verziert war.
Früher wurde der Schwibbogen (Lichterbogen) meist aus Metall gefertigt, heute werden sie meist aus Holz gefertigt. Die Lichter auf dem Bogen galten als Symbol für das Tageslicht, das Bergarbeiter in der früheren Zeit kaum zu sehen bekamen, was vor allem an ihren Arbeitszeiten lag. Diese begannen vor Anbruch des Tages und endeten nach Einbruch der Nacht, was bei vielen Bergleuten die Sehnsucht weckt das Sonnenlicht zu sehen und nicht immer nur den Mond und die Sterne.
Auf einem Schwibbogen (Lichterbogen) können die verschiedensten Motive dargestellt sein, die meist den Alltag der Bergleute und ihrer Familien widerspiegeln. Neben diesen Motiven aus der Welt des Handwerks zieren häufig Bilder aus der Weihnachtsgeschichte, aber auch Wälder und die darin lebenden Tiere die Schwibbögen. Die Motive der Schwibbögen sind nicht nur sehr kunstvoll, sondern haben meist auch eine tiefere Bedeutung, was allerdings in der heutigen Zeit nicht mehr so häufig der Fall ist, da nicht mehr viele Menschen mit der Geschichte des Schwibbogens vertraut sind. Der älteste bekannte Schwibbogen (Lichterbogen) stammt aus dem Jahr 1740. Aber auch aus allen anderen danach folgenden Jahren sind noch zahlreich Schwibbögen erhalten, die teilweise inzwischen einen hohen Wert haben, was nicht nur am Alter liegt, sondern zum Teil auch an der kunstvollen Gestaltung mit teilweise wertvollen Materialien. Noch heute sind die Bögen gerade in der Adventszeit und zu Weihnachten sehr beliebt und zieren zahlreiche Fenster, nicht nur im Erzgebirge sondern inzwischen fast weltweit. Neben diesen allseits bekannten und beliebten Bögen gibt es auch größere Ausführungen des Schwibbogens, die zum Beispiel in Vorgärten aufgestellt werden. Die Möglichkeiten einen Schwibbogen (Lichterbogen) zur Gestaltung zu verwenden sind sehr zahlreich und werden besonders in der Gegend aus der dieser Bogen stammt häufig ausgeschöpft, so dass man wenn man diese Gegend im Erzgebirge besucht die Möglichkeit erhält den Schwibbogen (Lichterbogen) in den unterschiedlichsten Varianten zu bewundern und zu sehen, dass es sich beim Schwibbogen (Lichterbogen) um weit mehr handelt als um eine reine Zierde zur Weihnachtszeit. Viele Menschen basteln sich inzwischen auch selbst Schwibbögen, was ganz einfach geht und von jedem umsetzbar ist, auch wenn man künstlerisch vielleicht nicht so sehr begabt ist, mit einer entsprechenden Vorlage ist das gar nicht so schwer.
Interessant!
Ich wußte noch gar nicht, wie die Schwibbögen entstanden sind.
Vielen Dank für den Beitrag!
Gruß
Martin