Das Perfekte Power Paket – Triumph Speed Triple 1200 RS

Bei der Bezeichnung „Speed Triple“ schlägt vermutlich jedes Motorradherz schneller. Seit 1994 stehen diese Worte für ein Naked-Bike mit ganz viel Emotion und Power. In den letzten Jahren drängten sich jedoch andere wesentlich kraftvoller Geräte in den Vordergrund und kratzen an der Stellung der Speedy. In der letzten Version, der Speed Triple 1050 – ich durfte sie auch hier am Gardasee testen, hatte Triumph zwar nochmals ordentlich in Punkto Agilität und Fahrbarkeit optimiert, dennoch war es jetzt an der Zeit – auch wegen EURO5 – neue Wege zu gehen und eine runderneuerte Speed Triple 1200 RS auf die Beine zu stellen.

Bereits beim Triumph Mediaday 2021, konnte ich das neue Power-Gerät in Oschersleben auf der Rennstrecke sowie auf der Landstraße antesten. War mega und verlangte nach mehr, nach viel mehr! So ging es also am letzten Oktoberwochenende für einige Tage runter an den Gardasee, um hier auf flotten aber auch verwinkelten Strecken das Spaßpotential der neuen Speedy zu erfahren.

Ich mach es kurz und fang hier mal mit den Punkten an, die mir nicht an ihr gefallen haben. Da wäre als erstes das Finden der Neutralstellung zu erwähnen. Man muss schon sehr viel Gefühl entwickeln, um von Gang ein oder zwei in N zu kommen und nicht quasi in einer Endlosschleife zwischen den Gängen hin und her zu springen. Hat man mal den Dreh aber mal raus und das nötige Gefühl entwickelt, so klappt dann auch das – kleiner Tipp: aus dem 2. Gang gelang es mir immer am schnellsten.

Ein Weiterer Punkt ist das Keyless-Go System bzw. die Verbindung zwischen Schüssel und Empfänger am Bike. Grundsätzlich ist es ein toller Komfort so ohne wirklichen Zündschlüssel unterwegs zu sein. Doch leider riss während der Fahr die Verbindung wohl immer wieder kurzzeitig ab und so poppte laufend eine irgendwann extrem nervige Warnmeldung auf dem Display auf. Grund ist wahrscheinlich eine recht begrenzte Sendeleistung des Schüssels, um zum einen Energie zu sparen aber auch das Abgreifen der Daten aus der Ferne zu unterbinden. Tja und da der Empfänger am Bike auf der rechten Seite sitzt, ich aber den Schlüssel in der Gürteltasche links trug, klappte das nicht immer.

Tja und dann könnte man sich noch über das Standgeräusch von 98 dBA im Fahrzeugschein auslassen, die es unmöglich macht im Sommern in Teilen Tirols zu cruisen. Denn wirklich laut ist das Teil überhaupt nicht!

Das war es aber auch schon an Punkten die ich mit einem Minus beschreiben würde. Der Rest bekommt Bestnoten. Allem voran die feinfühlige Elektronik, das toll ablesbare Display, die harmonische und nachdrückliche Leistungsentfaltung, der nie penetrante, aber dennoch kernige Airbox-Sound sowie eine hervorragende Geometrie, die selbst Großgewachsenen genügend Raum bietet.

Kleine Zusatzkaufempfehlung – wer sich die Engländerin in seinen Fuhrpark aufnehmen möchte, der sollte das Windschild gleich mitbestellen. Sieht mega gut aus und nimmt den letzten Wind von einem. Zwar ruft Triumph mit 17.900 Euro einen stolzen Betrag auf, dafür bekommt man mit der RS aber auch gleich die besten Komponenten sowie ein wirklich hochwertig verarbeitetes Motorrad. Glaube auch nicht, dass wir in diesem Bereich eine Standardversion für dann vermutlich um die 14.900 Euro benötigen, da die Speedy eben nur so wie sie hier steht auch hier Potential zielgerichtet einsetzen kann.

Mein Fazit – für mich das wohl aktuell beste Power-Naked-Bike am Markt mit einer top Verarbeitung und einer perfekten Abstimmung. Wenn man nun doch die Neutralstellung direkt finden könnte?!

Detailbilder der Triumph Speed Triple 1200 RS
Impressionen bei einer Tour in den Löwensteiner Bergen
Impressionen der Abschlusstour an den Gardasee

Kurzcheck

Positiv

  • Feinfühlige Elektronik mit toller Leistungsentfaltung
  • Hochwertige und tolle Qualität Komponenten zum fairen Preis
  • Perfekte Ergonomie für 165-195 cm
  • Modernes aber dennoch unverkennbares Design

Negativ

  • Neutralstellung finden
  • Schlüssel verliert immer wieder die Verbindung
  • Standgeräusch die Tirol-tauglich

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