Bridgestone Adventure hoch Drei in Portugal

Die Welt auf zwei Rädern zu erleben, liegt immer mehr im Trend. Betrachtet man allein die Zulassungszahlen, so erfreuen sich leistungsstarke Reiseenduros wachsender Beliebtheit. Auch sind die Ansprüche der Kunden umfangreicher geworden und enden nicht mehr bei einer klassischen Wochenendtour durch die Berge. Man will mehr, man will das große Abenteuer. Und hier stehen alle Reifenhersteller unter Druck, diesen Markt umfassend zu bedienen. Denn das Spektrum reicht vom reinen Asphaltflitzer bis zum Hardcore-Enduro-Fan.

Bridgestone ist hier bereits seit Jahren gut und breit aufgestellt. So haben die Japaner in den letzten Jahren immer wieder eine andere Sparte mit den entsprechenden Reifen besetzt. Angefangen mit dem klassischen A41, gefolgt vom geländetauglichen AT41 und abgerundet vom stollenartigen AX41. Bis auf den Stollenreifen konnte ich beide bereits ausgiebig auf meiner Honda Africa Twin erleben. Doch nun ging es für drei Tage in den Norden Portugals, wo wir in der Serra da Estrela alle drei Adventure-Sprösslinge im direkten Vergleich testen konnten.

Neben dem A41, AT41 und AX41 gibt es auch noch den AX41S für Scramblern & Café-Racern

Der Adventuremarkt

Zunächst ein paar Zahlen, um die Bedeutung des Adventure-Marktes für die Hersteller zu verdeutlichen. Betrachtet man die letzten 10 Jahre, so liegt der Hypersportbereich nach einem Hoch in den Jahren 2017 und 2021, als fast 300.000 Einheiten mehr im Markt waren, mit 1,48 Millionen wieder auf dem Niveau von 2013. Im Touringbereich bewegt sich der Markt mit 2,1 bis 2,4 Millionen Einheiten seit jeher auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr ist er jedoch auf knapp über 2 Millionen zurückgegangen. Der Adventure-Sektor hingegen verzeichnete jedes Jahr ein stetiges Wachstum und hat sich in 2022 mit 1,3 Millionen Einheiten im Vergleich zu 2013 fast verdoppelt. Betrachtet man die durchschnittliche Laufleistung der Adventurebikes, so wird die Bedeutung dieses Segments deutlich.

Die Bridgestone Battlax Adventure Sprösslinge

Welchen Reifen nehme ich für meine Reiseenduro? Immer wieder diese quälende Frage. Hier gilt es, sich für ein paar Minuten von allem zu lösen und sich erst einmal Gedanken über die eigenen Bedürfnisse bzw. Ansprüche ans Fahren zu machen. Geht es nur über Asphalt oder will man auch mal etwas in den Dreck oder scheut man mit seinem edlen Bike auch mal gröberes Gelände nicht. Auf jeden Fall gibt es für jedes Anforderungsprofil den richtigen Reifen aus Japan.

Vorneweg schon mal eine Erkenntnis, die ich in den 3 Fahrtagen gewonnen habe – egal ob nur A, ob T oder gar X in der Bezeichnung steht, die Pneus bietet ein extremes Gripniveau auf der Straße sowie spielerisches Handling. Doch bevor ich nun aber hier tiefer einsteige, mal schnell der Technik- und Faktencheck.

Der Straßenflitzer – Battlax Adventure A41

Der A41 ist der ältestes der Dreien und ich konnte ihn bereits 2018 bei seiner Präsentation in Marokko erleben. Er ist ein klassischer Asphalt-Adventure-Flitzer, der auch mal Schotter kann, aber am liebsten auf befestigten Straßen bewegt werden will. Trotz des inzwischen sechsten Produktionsjahres wurde er bereits auf der 3LC-Technologie aufgebaut und nutzt hinten auch schon die „Cap & Base“ Technologie. Gut finde ich, dass der Pneu in einer Vielzahl von Größen angeboten wird, wie zum Beispiel in 180er und 190er Breite, was die Chance bietet, auch mal ein aktuelles Naked Bike damit auszustatten. Einzig das Profildesign ist irgendwie aus der Zeit gefallen, aber solange es funktioniert, ist das wohl entscheidender.

Der Alleskönner – Battlax Adventure Trail AT41

Der AT41 wurde 2022 auf einer spektakulären Tour in Nordspanien vorgestellt und begeistert mich seitdem. Er ist für 80/20 Straße/Gelände ausgelegt und hat den Grip und das Handling des A41 geerbt. Obendrauf gab´s noch einen kernigen Profillook, der einem Adventurebike immer gut zu Gesicht steht. Technisch gesehen, hat er alles was Bridgestone derzeit im Repertoire hat. So wurden hier die Silica Bestandteile mit der RC Polymer Technologie besser eingebunden, um mehr Performance bei Nässe zu bieten. Alles basiert auf einer innovativen NanoPro-Tech, bei der quasi jedes Molekül betrachtet und optimiert wurde, um Hitze sowie unnötige Reibung zu reduzieren, dadurch Grip und Lebensdauer zu erhöhen.

Der Grenzgänger – Battlax Adventurecross AX41

Für alle die es dann noch öfters in den Dreck zieht, hat Bridgestone den AX41 im Regal. Hier sprechen die Japaner von einer 50/50 Auslegung, welche sicher nicht ganz einfach abzubilden ist. Denn Hardcore-Gelände stellt ganz andere Anforderungen an die Profilblöcke als sportliches Cruisen auf der Landstraße – der eine braucht es weich und flexibel, der andere straff und stabil. Aber genau an den Profilblöcken haben die Ingenieure angesetzt und mit der sogenannten A-IW Technologie selbige verbessert. Zum einen wurden die Winkel optimiert, zum anderen die Vorder- und Rückseite des Blocks. Zu diesem Zweck sind die Profilblöcke diagonal gegeneinander versetzt, und zwar abwechselnd gegen und mit der Fahrtrichtung. Bei den beiden äußeren Blöcken findet man zusätzlich jeweils einen Verbindungssteg, wodurch sich quasi eine harmonischere Oberfläche auf der Fahrbahn in Schräglage ergibt. Dazu ist die Gummimischung um 30% steifer ausgelegt.

Erstausrüster vs. Nachkauf – nicht wirklich immer vergleichbar

Ein Thema, über das ich mir noch nie so viele Gedanken gemacht habe bzw. über das die Hersteller noch nie so deutlich gesprochen haben – der Unterschied zwischen Erstausrüstung und normalem Nachkauf. So werden Reifen in der Erstausrüstung häufig nach Vorgaben der Motorradhersteller entwickelt, was oft nicht der DNA von Bridgestone entspricht. Zum Beispiel wollen manche Topspeed-Stabilität, was dann wieder auf Kosten der Agilität in langsamen Kurven geht. Oder maximalen Grip, was dann wieder auf Kosten der Laufleistung geht. Kurzum: Die hier getesteten Reifen sind im Grunde nicht direkt mit der Erstausrüstung zu vergleichen. Umso wichtiger ist es, dass wir bei solchen Veranstaltungen die Reifen auch auf unterschiedlichen Motorrädern erleben können.

Orange der Erstausrüster-Reifen / Blau der Zubehörmarkt-Reifen

Zur Verdeutlichung hier ein Vergleichstest von Bridgestone in Zusammenarbeit mit der Dekra auf einer BMW R 1250 GS mit dem Erstausrüstungsreifen A41G und dem Aftermarket-Reifen A41. Übrigens: Spezielle Spezifikationen erkennt man immer an dem Buchstaben hinter der normalen Bezeichnung – in diesem Fall „G“. Hier wurde gerade auf die Hochgeschwindigkeitsstabilität jenseits von 200 km/h Wert gelegt – wohlgemerkt mit Gepäck und Sozius, also unter voller Beladung. Der Standardreifen hingegen verzichtet auf diese Topspeed-Funktionalität und gewinnt dafür 20 Prozent mehr Bremsleistung, 9,5 Prozent besseres Handling sowie 4 Grad mehr Schräglagengrip bei Nässe. Interessant ist die Veränderung der Laufleistung der beiden Kontrahenten A41G und A41. So läuft der vordere 31% länger und schafft 11.598km, während der hintere 12% weniger schafft und quasi nach 9.474km gewechselt werden muss. Da ich der Meinung bin, dass immer beide Reifen gewechselt werden sollten, erhöht sich die Laufleistung somit von 8.843 km auf eben 9.747 km, also um gut tausend Kilometer!

Tag 1 – Speedcruisen mit dem A41

Das Testsetting war auf den Fall schon mal spektakulär. Ankunft am Flughafen Porto zur Mittagszeit, kleiner Snack, umziehen in der Flughafen-Lounge, in voller Montur mit Helm dann quer durch den Flughafen runter in die Tiefgarage – man wird schon komisch beäugt von den anderen Reisenden – wo die Bikes auf uns warteten. Das restliche Gepäck, brachten die Bridgestoner auf direktem Weg ins Hotel.

Vor uns lagen gut 300 Kilometer bis zur Serra da Estrela. Als erstes schnappte ich mir die Yamaha Ténéré 700 Extreme, für mich immer noch eines der „ehrlichsten“ Bikes, einfach zu fahren und auf das Wesentliche reduziert. Schnell ging es raus aus dem Stadtgewusel, entlang des drittlängsten Flusses der iberischen Halbinsel, dem Duero. Flottes Straßengeschlängel, immer mal wieder unterbrochen von kleinen Ortschaften, rechts der malerisch eingebettete Fluss. Ich wusste ja bereits von mehreren Fahrten mit dem A41, wieviel Grip dieser Pneu entwickelt und wie unkompliziert neutral er sich bewegen lässt. Also, Gas und Spaß haben.

Kurzer Pinkelstopp, Bikes tauschen, ab auf die neue BMW R 1300 GS. Gleich mal ein ganz anderes Kaliber von Bike. Mächtig, schwer, ausgestattet mit allem Schnickschnack und Zug am Hinterrad in allen Lagen. Aber auch hier funktionierte der A41, welcher ja inzwischen auch schon ins sechste Produktionsjahr geht, hervorragend. Also auch hier, Spaß ohne Ende, wobei mir die mechanischen Geräusche vom Motor und beim Schalten schon etwas auf die Nerven gingen.

Gut die Hälfte geschafft, kurzer Kaffeestopp und weiter geht´s mit dem Tauschen der Motorräder. Nun mit der „kleinen“ GS, der BMW F 900 GS Adventure. Quasi der perfekte Mittelweg zwischen puristischem Reisen auf der Yamaha und dem vollen Luxus einer großen GS. Wieder, ich wiederhole mich, ein sehr harmonisches Fahrgefühl mit dem A41. Besonders auf der Bremse ein absolut sicheres und zielgenaues Fahren – klasse.

Die Berge rund um die Serra da Estrela schon fest im Blick, stoppten wir nochmals kurz und ich schnappte mir das letzte Bike für heute, die Ducati Multistrada V4 Rally. Sicherlich eines der aggressivsten Adventure Bikes auf unserer Runde, welches bei voll geöffneten Drosselklappen schon mächtig am Gummi zerrt. Aber dies interessierte den A41 nicht wirklich, so dass die Bergfahrten hinauf zum Hotel nach Lapa dos Dinheiros zum reinen Genuss wurde.

Kurzum, der A41 überzeugte durch seinen unglaublichen Grip und seine Agilität. Trotz seines „Alters“ von mittlerweile 6 Jahren harmoniert er mit allen getesteten Bikes und eben auch mit solchen, die damals noch nicht auf dem Markt waren. Manchmal musste ich mich daran erinnern, dass wir hier einen Adventure-Reifen fahren und keinen Sportreifen, denn schnell waren die Rasten oder sonstiges Zeugs an der Seite im Weg, um noch tiefer in die Kurven zu liegen.

Angekommen im Casas da Lapa, Nature & Spa Hotel – was ein Traumtag

Tag 2, Vormittag – Die Bergkönigin AT41

Kurz nach 8 Uhr morgens, die Sonne streichelt schon leicht die Baumwipfel auf gut 750 Metern Höhe, noch ziemlich frisch, also Griffheizung an der BMW F 900 GS. Vom Stand weg ein mega Gefühl für Reifen, Bike und Straße. Gut, auch hier hilft das Wissen um meine Africa Twin mit AT41, so dass ich auf einer absolut leeren und traumhaft ausgebauten Bergstraße in die Höhe flitzen konnte. Denn dass der Gummi Grip hat, wusste ich ja. Der einzige limitierende Faktor waren die aufsetzenden Rasten, nicht der Gummi!

Nach gut 2 Stunden gab´s einen Kaffeestopp auf dem Teleférico da Serra da Estrela auf 1.993 Metern Höhe bei einer alten Sternwarte – hier oben lag sogar noch Schnee und ein Skilift, der gerade in die Sommerpause gegangen war. Also warm waren die Straßen nicht, aber das juckt den AT41 nicht.

Weiter in Richtung Nordosten, wo wir nach kurzer Zeit auf einen unbefestigten Feldweg abbogen, der in einem deutlich größeren Gelände endete. Hier hatte ich mir die Suzuki V-Strom DE zwischendurch geschnappt und einige Meter auch mal auf der KTM 890 Rally absolviert. Selbst tiefer Sand Bergab konnte mit dem AT41 sehr gut gemeistert werden.

Egal auf welchem Gerät, der AT41 funktionierte mega. Der Reifen bringt einen nachdrücklich voran und kommt auch mit größerem Material gut klar. Hier schwächelte eher das Fahrwerk der BMW, welches in der Standardausführung, mit mir drauf, einfach überfordert war. Da überraschte die Suzuki, die ja sicher das günstigste Bike in der Reihe war, aber hier deutlich mehr Reserven bot. Über die KTM 890 Adventure R Rally brauche ich wohl keine Worte verlieren, denn mit einem Federweg von 270 Millimetern und WP-Pro Fahrwerkskomponenten, war hier kein Stein und keine Bodenwelle so groß, dass mal hier irgendwas von spüren konnte.

Tja und dann ging´s rechts ab, Asphalt unter uns und Gas. Schon cool, welche Abenteuer möglich werden, wenn man sich nicht nur auf befestigten Hauptrouten bewegen kann.

Tag 2, Mittagspause – Reifenservice im Nirgendwo

Mittagspause war nun angesagt, irgendwo im Nirgendwo. Kleine Kapelle, ein Haus, Große Bäume und eine lecke angerichtete Tafel. Plan war nun, dass unsere Bikes alle auf AX41 umgerüstet werden – wo, wie, hier draußen? Die Schrauber von Bridgestone hatten für jedes Bike einen zweiten Radsatz vorbereitet und schraubten in der Zeit, wo wir uns gemütlich zum Futtern niederließen, mal schnell alle Motorräder um – irre, Respekt Jungs.

Tag 2, Nachmittag – Asphalt oder Gelände? Egal! AX41

Also, der gesamte Fuhrpark stand nun auf neuen Bridgestone Battlax AX41. Diesmal hängte ich meinen Helm gleich an die Yamaha Ténéré 700 World Rally. Na los, 100 Meter Asphalt und schon wartete eine superschnelle Schotterpassage auf uns. Gott, da fühlte man sich gleich wie ein Rallye-Weltmeister, wenn das Hinterrad nur ein bisschen quer kam und man am Gas blieb.

Zwischendurch wurde natürlich wieder getauscht, so dass ich diese doch recht lange Passage auch noch mit der KTM Rally und der Honda XL750 Transalp erleben konnte, wobei diese unter mir schon an ihre Grenzen kam. Die Rally hingegen ist ja schon der Hammer. Egal wie tief das Loch ist, sie bügelt einfach drüber, liefert einen infernalen Sound und mächtig Druck. Fast schon zu sportlich, sodass ich mich auf der Yamaha einfach geborgener fühlte.

Was für ein Enduro-Eldorado hier! Wir fuhren schmale und für mein Empfinden zum Teil steile Abhänge hinunter, über Wege, die man zum Teil gar nicht mehr erkennen konnte, dann wieder top ausgebaute Straße und ein paar Kilometer weiter wieder ab ins Gelände. Wir fuhren quasi in einem Radius von gefühlten 10 Kilometern derer 150.

Spannend war aber, wie sich der Stollenreifen auf der Straße verhielt. Man hatte in schnellen Kurven nur das Gefühl, dass er vorne etwas nach außen treiben würde, aber klar, die Stollen arbeiten ja. Grip und Präzision waren dennoch mörderisch gut. Auch hier war das Limit eher die Rasten als der Reifen.

Mit dem Battlax Adventurecross AX41 geht auf Asphalt und das auch sportlich

Zurück im Hotel war ich froh, es geschafft zu haben. Denn nur 3 weitere Tester wagten sich auf die gesamte Enduro-Runde, die mich zeitweise an meine Grenzen brachte. Aber durch das optimale Zusammenspiel von Reifen und Bike war es am Ende doch irgendwie möglich, sicher ans Ziel zu kommen. Denn wie sich die Stolle so in den Dreck krallte und mich um die Ecken brachte, war beeindruckend. Wobei, als jemand, der sich mit Kneedown auf der Straße wohl fühlt, war der Grip von so einem Stollengummi schon mächtig gut.

Während wir ausspannen, bereitet das Bridgestone-Team unsere Bikes wieder vor

Mein absoluter Geheimtipp in Portugal

Bevor es nun zur Rückfahrt am 3.Tag kommt, noch ein paar Worte zur Lokation hier. Der Süden Portugals bzw. alles rund um Lissabon ist sicherlich vielen von uns ein Begriff. Auch ich war schon oft hier, allein schon wegen einer der schönsten Rennstrecken der Welt – Portimão. Aber was uns hier südöstlich von Porto im Nationalpark Serra da Estrela geboten wurde, war ein Traum. Klar, wir hatten gigantisches Wetter, da ist es überall schön, aber die Landschaft, die Berg- und Passstraßen mit ihren nicht enden wollenden Kurven, dazu ein Asphalt, der jede Kurve zu einem Schräglagenfestival machte, pittoresken Dörfer und eine traumhafte Vegetation, die einen nur staunen ließ, machten jeden Kilometer zu einem Genuss. Als wir dann auf fast 2.000 Metern bei einer ehemaligen Sternwarte ankamen, noch etwas Schnee an den schattigen Rändern lag und ich auch noch einen Skilift sah, war ich geflasht.

Abgerundet wurde alles durch ein idyllisch gelegenes Hotel auf Halbhöhe, welches einen malerischen Sonnenuntergang bot und der Ausblick einfach nur zum Träumen einlud. Im Gespräch mit der Hotelbesitzerin zeigte sie und noch auf, welch versteckte Schönheiten es in der Gegend gibt, sodass ich eigentlich gar nicht heim wollte.

Eines legte sie uns noch ans Herz – einen der schönsten Lakebeachs „Lapa dos Dinheiros“ zu besuchen, wären nur ein paar Schotterkilometer ums Eck, was bei der Rückfahrt zum Flughafen am letzten Tag sicher noch möglich wäre.

Tag 3 – Landpartie mit dem A41

Wieder früh am Morgen, wir hatten beschlossen, 30 Minuten früher zu starten, um noch zum malerischen Lakebeach zu fahren, die Sonne verdrängte derweilen schon mal den Dunst der Nacht. Diesmal stand auch mein Lieblingsbike bereit, die Honda CRF1100L  Africa Twin Adventure Sports mit DCT. Ok, Schalter wäre mir irgendwie noch lieber gewesen, aber so war klar, dass es noch chilliger zurück zum Flughafen nach Porto gehen würde.

Der Abstecher zum Strand führte über einen sehr sandigen und schottrigen Weg. Hier konnte der A41 gleich mal zeigen, dass er neben der Straße auch solch leicht schottriges Terrain kann. Lange konnten wir hier nicht verweilen und schon gar nicht ins kühle Nass springen, denn um spätestens 13 Uhr musste eingecheckt werden für den Rückflug und wir hatten noch knapp 300 Kilometer vor uns.

Wer nun aber dachte wir fahren den schnellsten Weg zurück, der kennt die Bridgestone-Event-Planer nicht. Denn die hatten noch einen megakurvigen, gut 50 Kilometer langen Abschnitt eingebaut, auf dem der A41 seine Qualitäten voll ausgespielt konnte – Hammer! Es macht einfach Spaß, mit so einer Reiseenduro bis an die Schräglagengrenze des Bikes zu fahren.

Natürlich wurde auch hier wieder getauscht und so kam ich in den Genuss die MV Agusta Enduro Veloce über das kurvige Geläuf zu bewegen. Funktionierte wieder auf Anhieb und machte fast noch mehr Spaß, da jede Bewegung des Gasgriffs mit einem kernigen Sound oder bassigem Blubbern versüßt wurde.

Zum Schluss ging es noch schnell auf die Autobahn, wo sich der A41 in Sachen Stabilität und Laufruhe keine Blöße gab.

Alt aber nicht veraltet

Nun bin ich im Laufe des Events gedanklich immer wieder an dem Punkt „6. Produktionsjahr der A41“ vorbeigekommen. Ist eine lange Zeit, bei der sich vieles in der Chemieecke getan hat und ganz andere Silicas auf dem Markt sind. Warum dann keinen „A42“ oder nur noch AT41? Ich glaube, man muss sich auch mal davon lösen, dass es alle 2 oder 3 Jahre eine „revolutionäre“ Neuheit geben muss. Der A41 war, wie ich erst heute im Rückblick auf die Präsentation 2018 feststelle, seiner Zeit voraus und damals wirklich eine große Weiterentwicklung. Dazu kommt, dass er im Vergleich zum AT41 einfach noch besser auf der Straße liegt und unfassbar viel Grip entwickelt.

Ein Punkt, der von einigen Fahrende immer wieder angesprochen wird, der mich persönlich aber nicht interessiert, sind die Fahrgeräusche. Der AT41 wird natürlich bei normaler Reisegeschwindigkeit etwas lauter, wodurch der A41 hier natürlich klarer Sieger ist. Über den AX41 muss in Bezug auf Abrollgeräusche wohl nicht viel erzählen, denn bei den ganzen Stollen, kann man seine Geschwindigkeit auch akustisch messen – mich persönlich stört das jedoch nicht! Denn spätestens, wenn ich auf das Bike zugehe und das spektakuläre Reifenbild sehe, fühle ich mich wie ein Adventure-Profi und vergesse die Welt. Okay, Spaß beiseite – etwas lauter ja, aber nicht wirklich viel und vor allem nicht störend.

Tja, und kommt bald eine A42? Sehe noch keine Notwendigkeit – ok, Profilbild macht mich persönlich jetzt nicht so an. Das wäre ein Grund für nen Neuen.

Nach dem Adventure ist vor dem nächsten Abenteuer

Wahnsinn! Nun stand ich wieder am Flughafen von Porto, wo ich 48 Stunden zuvor zu meinem Abenteuer aufgebrochen war. In dieser Zeit konnte ich fast 900 Kilometer Motorrad fahren, dabei 11 verschiedene Bikes erleben und eine Landschaft genießen, die ich unbedingt wieder sehen möchte. Jetzt hieß es noch schnell auf dem Parkplatz umziehen, alles irgendwie in die Tasche bekommen und ab zum Check-in.

Byebye – hinter den Bikes umziehen und ab in den Flieger

Fazit

Zurück zu meiner Eingangsfrage, nach den Bedürfnissen und Einsatzgebiet. Natürlich kann man sich die Frage nach dem hier Erlebten schnell selbst beantworten. Aber dieses Event hat mir gezeigt, welches Potential in allen Reifen steckt und welche Reserven vorhanden sind. Wer ein kerniges Adventurebike möchte, mit etwas mehr Abrollgeräusch klar kommt, der kann auch mit dem AX41 rein auf der Straße fahren. Genauso braucht man mit einen A41 sich nicht vor Schotter und Sand fürchten, da kommt man super durch. Für einen wie mich, der vielleicht mal auf etwas gröberen Wegen unterwegs sein will, dazu Grip auf der Straße hat, auch optisch ein Hingucker haben möchte, der nimmt den AT41.

Reifendimensionen Bridgestone Battlax A41 / AT41 / AX41

F=Vorderreifen | R=Hinterreifen – weitere modellspezifische Reifen mit Zusatzkennung vorhanden, siehe Bridgestone-Homepage (Stand 04.2024)

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