Von unten raus Leistung satt
Die wichtigsten Zutaten sind nun schon mal bekannt, also ab aufs Bike und raus auf die Straße. Gleich während den ersten Metern begeistert der Roadster-mäßige Sound, welcher durch den Hubzapfenversatz von 90 Grad und 270/450 Grad Zündabstände unterstützt wird. Zusammen mit dem schön ins Gesamtbild integrierten Unterflurvorschalldämpfer sowie kurzem seitlichem Endschalldämpfer, hat die Bayerin einen potenten aber nie aufdringlichem oder zu lauten Sound.
Potent genug und vor allem sehr gutmütig arbeitet das Triebwerk. Denn bereits bei 4.000 Touren stehen über 80 Newtonmeter fein abrufbar zur Verfügung und dreht bis 8.000 Touren nachdrücklich durch. Will man etwas schaltfaul unterwegs sein, so ist auch ein untertouriges anspurten problemlos und ohne peinlichem ruckeln möglich. Insgesamt läuft der Twin durch seine zwei gegenläufige Ausgleichswellen in jeder Lage sehr weich und vibrationsarm. Besonders schön empfand ich die präzise Gasannehme und das feinfühlige Ansprechverhalten. Selbst bei digitaler Fahrweise und aggressiven Gaswechselmanövern in Schräglage kommt es zu keinen störenden Einflüssen. Selbst bei provoziert schnellem runterschalten und harten anbremsen, fängt die Hinterhand dank der Motor-Schleppmoment-Regulierung (MSR), nicht an zu stempeln. Misst die Steuerung eine entsprechende Reibwertänderung, so werden die Drosselklappen in Millisekunden entsprechend geöffnet und feinfühlig eingegriffen.
Zum Genuss trägt natürlich auch der optionale Blipper bei, der die Schaltvorgänge in alle Richtungen ohne Betätigung des leichtgängigen Seilzug-Kupplungshebel unterstützt. Insbesondere runter arbeitet er tadellos, beim hochschalten in Teilleist und niedrigen Drehzahlen brauchts manchmal mehr Hebelkraft. In diesem Bereich schalte ich jedoch eh häufig mit Kupplung um generell das Material zu schonen.
Schwingt man sich so die andalusischen Berge um Almeria hinauf, so wird schnell klar, dass in diesem Roadster mächtig Potential für flotte, sehr flotte Touren steckt. Denn das Fahrwerk arbeitet Souverän und vermittelt einem extrem viel Sicherheit und Präzision. Zwar braucht´s beim schnellen hin und her wedeln etwas Nachdruck, dies schieb ich aber eher auf die Erstausrüster-Bereifung von Bridgestone, dem S21. Ein klasse Reifen, dessen Gripniveau und Gutmütigkeit noch immer ganz weit vorne ist, für einen agilen Roadster vielleicht aber auch zu stabil daherkommt. Schade, dass BMW hier nicht gleich auf den neueren S22 setzte! Wobei unter uns – ein Hypersportreifen auf einem 105 PS Roadster ist auch ne Ansage.
LED, TFT und Connected – Zukunftssicher
In punkto Elektronik setzt BMW auf ihr in mehreren Bikes verbaute 6,5 Zoll-TFT Display, welches sich einfach mit dem traditionellen Rollrad am linken Lenker bedienen lässt. Die leicht matte Anzeige fügt sich sehr schön ins Gesamtbild der Maschine ein und ist bei allen Bedingungen super ablesbar.
Anzeige Features sowie Einstellmöglichkeiten sind mehr als ausreichend und vor allem intuitiv bedienbar und gut beschrieben. Ein wirkliches Highlight für mich war die Kopplung meines Handy in Verbindung mit der „BMW Connectivity App“, wo man zahlreiche Infos aufzeichnen, später am PC auswerten und sogar mit seinen Impressionsfotos kombinieren kann. Auf den ersten Blick eine Spielerei, aber nach dem späteren Gespräch mit BMW Experte Roman Vilimek, eine Sache dich ich gerne mal in Ruhe voll austesten möchte.
Nicht nur das Infoboard ist State of the Art, auch in Punkte Lichtanlage geht BMW den modernen Weg. Rundum LED und gegen Aufpreis noch das hoch moderne Headlight Pro. Das Teufelshörner-förmliche Tagfahrlicht, welches automatisch Abblendlicht bei Dunkelheit zuschaltet, gibt der Front ein extrem markantes Gesicht. Sicherheitstechnisch unterstützt wird man durch das adaptivem Kurvenlicht, welches sich ab einer Geschwindigkeit von 10 km/h und 7 Grad Schräglage automatisch zuschaltet. Wenn man im Alltag öfters in die Dunkelheit gerät, wieder ein Must Have!
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