Vergangenes Wochenende Stand mein zweites langes Rennwochenende mit weiteren zwei Läufen zur German-Moto-Masters 2020 in Most auf dem Plan. Eine Strecke die glaub alle lieben und auf der ich vergangenes Jahr mit Platz 6 im Regen ordentlich Punkte einfahren konnte.
Der Glutofen Most
Hatten wir des Öfteren bereits sehr spannende Wetterkonstellationen, so wird dieses Event unter der Überschrift „Extremwetter“ in die Geschichte eingehen. Denn am Freitag kämpften alle mit einer brutalen Hitze und teilweise knapp 50 Grad Asphalttemperatur, was Mensch und Maschine ordentlich zusetzte. Ich war gottfroh im Winter meinen Zusatzkühler verbaut zu haben, denn so konnte die Temperatur bei 98 Grad am Ende des Turns noch gehalten werden (der Bridgestone V02 med hinten hatte übrigens ähnliche Werte beim Abstellen in der Box!). Bei Bedingungen war es allerdings auf Zeit zu kommen und so stand am Ende des Tages eine 1:46:522 auf dem Papier (im Quali sogar nur eine 1:46:808 und Startplatz 29). Dennoch war es ein toller erster Trainingstag, mit gutem Gefühl und positivem Ausblick.
Wet Race – da geht doch bestimmt was!
Die Zeiten oder gar meinen Startplatz an Tag 2 zu verbessern fiel leider buchstäblich ins Wasser, denn eine Kaltfront brachte pünktlich um 9 Uhr, zum Start des 1.Turns, ordentlich Regen mit sich und verzog sich auch den ganzen Tag nicht mehr. So stand also ein Wet Race um 15.10 Uhr an. Bedingungen waren eindeutig und so konnte man sein Bike in Ruhe drauf vorbereiten. Insbesondere mein Kühler musste ordentlich abgeklebt werden um überhaupt Temperatur ins Arbeitsgerät zu bekommen.
Also raus in die Startaufstellung, nun mit klarem statt coolem dunklen Visier – leider ohne Pinlock, dies lag zuhause. So lief bereits bei der Startvorbereitung das Visier leicht an, ging aber noch. Vor mir war recht viel Platz, da ein paar Fahrer verzichteten. Launch Control rein, Gas auf, Ampel aus, ab geht die Post – Mega wie fein die Elektronik alles regelt und man nach vorne schießt. Gleich mal ein paar Plätze gut gemacht. Tja, und dann war da die Gischt vor mir und mächtig viel Wasser. Ich auf der Suche nach dem 200er Schild links, nix zu sehen, zu früh vom Gas und der Gute Start war dahin – grrrrr. Eine gute Runde brauchte ich, um den Ärger zu verdrängen und dann ging´s ans auf- und überholen. Bei Rennmitte setzte dann auch noch mehr Regen ein, meine Zeiten blieben aber stabil und in der Letzten Runde schnappte ich mir noch Platz 12 mit meiner Bestzeit von 2:04:565.
Es kommt manchmal alles anders
Für den Sonntag und Rennen 2 waren die Wetteraussichten hervorragend. Angenehme 25 Grad, ein paar Wolken und Sonnensein. Also wurde am Abend alles für Rennen mit neuen Gummis vorbereite, sodass Tag 3 entspannt laufen konnte. Wobei ich den Regenreifen vorne – hab leider derzeit keine 3.Felge vorne – doch noch drauf ließ und ihn erst zum Mittag gegen nen neuen Bridgestone V02 soft wechseln wollte. Irgendwie schien mir das sinnvoller.
Die drei Turns am Vormittag liefen auch gleich hervorragend und der Mittag konnte kommen. Doch dann, kein Regenradar der Welt zeigte es an, tröpfelte es aus heiterem Himmel bei Sonnenschein. Wenig später ergoss sich ein Gewitter über der Strecke, sodass unser Rennstart um gut 45 Minuten nach hinten verlegt werden musste, weil Schlauchboot fahren angebrachter gewesen wäre. Also kam doch nochmals Stress auf und alles musste wieder getauscht werden. Gut, dass ich alles fertig auf Felge hatte.
Die Strecke war mächtig nass als es raus in die Startaufstellung ging – dieses mal mit Pinlock von Thomas Busch #9 und freier Sicht. Launch Control rein, Gas, Ampel aus, ab geht die Post und ich Schwups in den „Zwischengang“, wieder Start versaut, wieder Wut im Bauch, wieder hinterher – MIST! Diesmal ging´s gleich mit meiner besten Zeit vom Vortag los und an einigen vorbei. Ende Runde 5 dann Platz 11 erobert und die Vorderleute mit meinen inzwischen 2:01:909 in Reichweite. Und dann? Rot, Rennabbruch, Oh NEIN! Naja, so war es dann nur Platz 12, denn ich hatte erst Ende Start/Ziel überholt und es wurde natürlich die Runde davor gewertet. Ärgerlich, aber that´s Racing.
Fazit
Am Ende des Wochenendes blickte ich extrem positiv zurück mit 2.mal P12 und in Summe 8 Punkten. Bike lief super, ich fühlte mich wieder sehr wohl und meine anfängliche Zögerlichkeit vom Slovakiaring war Geschichte. Nun muss nur noch der Start in allen Teilen funktionieren. Wir sehen uns am letzten Septemberwochenende in Oschersleben zum dann schon Saisonfinale.
Bilder der German-Moto-Masters in Most
Bilder: Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘, René Unger (Racepixx)
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